© ÖWM – Anna Stöcher
2023 stand bei den MADs im Zeichen zahlreicher Feierlichkeiten. Nach dem großartigen vorjährigen Salon Sieg mit dem weißen Pinot Blanc gelang es 2023 mit dem M56 2018 – einem einzigartigen Blaufränkisch Marienthal – wiederholt einen Salon Sieg nach Hause zu holen. Auch ein runder Geburtstag, der 80er von Mutter und Oma Maria und die Diamantene Hochzeit von Maria und Wilhelm konnten gefeiert werden. Innerbetrieblich brachte die Pensionierung von Rafaela einige Umstellungen.
Das trockene Jahr 2023 verdeutlichte die immense Relevanz alter, tief wurzelnder Rebanlagen und gutem Laubmanagement. Alte Kalk- und Schieferanlagen in Neusiedler See Nähe konnten auch extremen Bedingungen gut standhalten und so zeigte sich 2023 zwar mit geringerem Ertrag, aber enormer Dichte und Frucht und lässt viel Potential erkennen.
© ÖWM – Anna Stöcher
Das Jahr 2022 hielt für die MADs neben viel Licht auch einiges an Schatten bereit. Mit Maria und ihrem Sohn Sebastian hatten gleich zwei Familienmitglieder mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen. Der starke Wille und ebenso starker Zusammenhalt in der Familie sorgten aber für einen guten Ausgang und so konnte schlussendlich voll Zuversicht auf den 80. Geburtstag von Vater und Großvater Wilhelm ebenso angestoßen werden, wie auf den großartigen Salon Sieg mit Pinot Blanc Leithaberg DAC 2020.
Fordernd war das Jahr nicht nur innerfamiliär, sondern auch im Weingarten. Trockenheit, extreme Hitze und punktuelle Starkregen verlangten Fingerspitzengefühl und zeigten einmal mehr, wie wichtig konsequente Weingartenarbeit ist. Der Lohn dieser Arbeit sind dichte, intensive Rotweine und gehaltvolle Weiße.
2021 war nicht nur ein forderndes Jahr, es gab für uns auch Grund zu feiern: Das 235-jährige Bestehen des Weinguts, das schließlich mit einem ganz besonderen Wein gekrönt wurde: Die „Family Reserve“ – ein herausragender limitierter Blaufränkisch der Ried Marienthal – kam auf den Markt.
Im Gespräch wird 2021 aber nicht nur als zweites Coronajahr bleiben, der Weinjahrgang begeistert mit auffallend hoher Qualität. Ein idealer Herbst mit optimalen Bedingungen ließ die Trauben kristallklar und in perfekter Qualität ausreifen. So überzeugen sowohl balancierte, elegante Weißweine als auch spannungsgeladener Rotweine mit tiefer Frucht und lebendiger Struktur auf ganzer Linie.
Nicht alltäglich.
Ganz und gar nicht alltäglich war unser Jahr 2020. Sowohl im Weingarten, als auch im täglichen Leben hatte dieser Jahrgang einiges für uns parat.
Auf Sonne folgte oft Regen, eine sehr frühe Traubenreife bescherte eine zeitige Lese von bestem Material. Das Ergebnis sind frische, animierende und strukturierte Weißweine und präzise Rotweine mit Frucht und Würze von herausragender Qualität.
Ihnen diese tollen Weine hoffentlich wieder in gewohnter Manier zu zeigen, darauf freuen wir uns ganz besonders.
2019 gab es was zu feiern: Auf einen milden Winter folgte ein kalter Frühling und umso heißerer Sommer. Die Lese brachte bei idealen Bedingungen herausragende Qualitäten hervor. Tobias konnte außerdem auf seinen 30er anstoßen. Durch und durch: ein Ausnahmejahrgang.
2018 war ein Weinjahr der Superlative. Sehr heiß, sehr große Mengen, sehr gute Qualitäten. Vor allem die Roten aus 2018 überzeugen mit tiefdunkler Frucht, Reife, Würze und Aromatik. In diesem Jahr übernahmen Tobias und Sebastian das Weingut. Ein Jahrgang, der gerne doppelt in Erinnerung bleibt.
Auf einen der kältesten Jänner folgte ein sehr warmer März. Früher Austrieb und Spätfrost noch im Mai verlangten den Winzern einiges ab. Parallel dazu wurde im Frühjahr im Stall von Christian seine jüngste Trakehnerstute Augenweide geboren. Nicht nur sie, auch die hervorragende Qualität dieses Jahrgangs ließ am Ende viele Anstrengungen vergessen und 2017 in den Köpfen verankert bleiben.
Ein bisschen unberechenbar wie der jüngste MAD – Frederik – war auch das Weinjahr 2016 – turbulent und einer Achterbahnfahrt gleich.
Dem Sonnenschein der Familie liegt das Weinbauern-Gen im Blut. So interessieren ihn alle Maschinen und Geräte, vor allem die Traktoren.
Aus seinem Geburtsjahr kann er einmal gute bis sehr gute Qualitäten in Weiß- Rot- und Süß genießen. Präzise Weine mit feiner Frucht und moderatem Alkohol sind charakteristisch für das Jahr 2016.
Ein Ausnahmejahr. Nach einem unauffälligen Winter und Frühjahr folgte ein extrem heißer Sommer und wunderschöner Herbst mit viel Sonne und kühlen Nächten. Perfekte Bedingungen für einen großen Jahrgang. Die Premiumweine aus 2015 sind herausragend mit enormem Lagerpotential und unglaublicher Frucht, Eleganz und Reife.
Für die MADs als Winzer ein schwieriges, als Familie ein wunderbares Jahr. Während das Wetter 2014 alles andere als perfekt war, viel Niederschlag, niedrige Temperaturen, ein verregneter Herbst, schien privat die Sonne: Barbara und Sebastian gaben sich das JA-Wort. Mit viel Leseaufwand und
Weingartenmanagement konnten dennoch stringente, knackige Weine gekeltert werden, die das Jahr 2014 nun in beiderlei Hinsicht in freudiger Erinnerung bleiben lassen.
So kontrastreich wie 1989 als Weinjahr sind auch Tobias´ Interessen:
Einerseits liebt er es unterwegs und unter Menschen zu sein, andererseits mag er die ruhige Arbeit alleine im Weingarten, in und mit der Natur.
1989 folgte dem früheren Austrieb eine verzögerte Blüte, ein eher niederschlagsreicher Sommer sowie ein kühler Frühherbst. Schließlich sorgte ein herrlicher Altweibersommer für optimales Lesewetter. Trotz meist mäßiger Primärreife gab es pikante und gesunde Weine sowie beachtliche Prädikatsweine. Diese genießt Musikliebhaber Tobias je nach Laune gerne bei feinen Klängen oder
rockigen Liedern.
Dem Genussmenschen Sebastian kommt 1986 als Geburtsjahrgang gerade recht: ein großes Rotweinjahr. Dem passionierten Hobbykoch geht man bei Hunger besser aus dem Weg. Er ist technisch versiert und interessiert und kommt gerne mit Menschen ins Gespräch, gerne bei einem guten Glas.
1986 bescherte den Weinen eine optimale Säurestruktur bei betont ausgeprägtem Sortenbukett und hohem Extraktgehalt. Wenig Ertragreich brachte er auch exzellente Eisweine hervor.
Ob von Ehemann Sebastian bekocht, oder in einem der vielen feinen Restaurants der Region, die große Tierliebhaberin genießt gerne.
Bekömmlich und gut zu genießen sind auch die Weine aus 1982. Mit 490 Millionen Liter Wein brachte dieses Jahr die bis dato größte Menge in Österreichs Geschichte. Es gab zwar keine großen Gewächse, aber gut trinkbare Weine.
Die Wirtin mit Leib und Seele widersteht Süßem genau so wenig wie Enkelkind Frederik. Ihr Geburtsjahr zeigte sich vor allem im Sommer nicht gerade von der Zuckerseite: Bis in den Frühsommer herrschte Schönwetter mit zeitweilig leichten Regenfällen. Sehr hohe Niederschläge, verbunden mit kalten Temperaturen, hemmten jedoch im Juli und August die Entwicklung. Das Lesegut konnte Anfang Oktober bis auf ganz wenige Ausnahmen in bestem Zustand eingebracht werden. Qualitativ zeigte dieser Jahrgang gute Zuckerwerte, nachteilig wirkte sich die geringe Säure aus. Er kann deshalb nur als mittelmäßig eingestuft werden.
Christian lebt für Wein und für seine Pferde. Mit der Kutsche bei strahlendem Sonnenschein durch die wunderschönen Rieden zu fahren gehört zu seinen großen Leidenschaften. Ganz so sonnig verlief das Jahr 1964 leider nicht. Nach günstiger Blüte und gutem Traubenansatz wurde die Lese durch anhaltende heftige Regenfälle erschwert. Die Weine waren dennoch zum Großteil von sehr
guter Qualität und lagerfähig.
Liebt es sich um Frederik und ihren Hund Gizi zu kümmern und ist rund um die Uhr erreichbar. Sie ist überlegt, besonnen und ruhig. Ganz im Gegenteil zu Rafaela zeigte sich der Winter in ihrem Geburtsjahr streng und dauerte lange. So konnte der Schnitt erst im April erfolgen, ab Juli folgte eine lange Trockenperiode. Ende August nahm die Beerenausbildung durch entsprechenden Regen zu, stellenweise Traubenfäulnis war unerwünschte Begleiterscheinung. Durch einen späteren Lesezeitpunkt konnten – auf Grund von schönem Wetter – hohe Qualitäten erreicht werden. Ein guter bis sehr guter Jahrgang mit Mostgraden bis zu 42 KMW und dadurch herausragenden Prädikatsweinen bleibt in Erinnerung.
Er ist der „Außenminister“ der Familie. Stets auf Achse, viel unterwegs und lacht gerne. Zu lachen hatten die Winzer 1961 jedoch wenig. Einem frühen Rebschnitt ob des milden Winters folgte ein schöner Austrieb. Ab Mai war es kalt und regnerisch, Rückbildungen der Traubenansätze sowie starke Verrieselungsschäden folgten. Ab August setzte eine Trockenperiode ein, die bis in die Lesezeit andauerte. Durch den Wassermangel konnten die Rebstöcke auch die späte Herbstsonne nicht nützen. Im Allgemeinen zeigen die Weine wenig Säure.
Als Seniorchefin lässt sich Maria ihr tägliches Glas Wein nicht nehmen. Ebenso wenig, im Herzi noch immer mitzuhelfen. Neugierig und redselig plaudert sie gerne mit den Gästen im Herztröpferl. Über ihr Geburtsjahr, das Kriegsjahr 1943, kann in Sachen Wein nicht mehr allzu viel erzählt werden:
Die Reben wurden noch in Stockkultur bewirtschaftet, der Weinbau war sehr mühsam. Die Statistik nennt 25,1 hl /ha als Ertragsdurchschnitt. Es war aber das beste Jahr während des Krieges.
Fährt immer noch leidenschaftlich Auto und Traktor. Als pensionierter Wirt genießt er gerne, jedoch immer nur Häppchenweise in kleinen Portionen. Er kennt beinahe jedes Detail in den Gebäuden der MADs. Weniger detailreich steht es um die Infos zu Willis Jahrgang 1942: ein schwieriges Weinjahr mit wenig Ertrag. Die kleine Ernte betrug rund 13,5 Hektoliter pro Hektar. Aber Willi ist ja ein Freund kleiner Mengen 😉